TW: Erwähnung von Su*zid
Queerfeindlichkeit und Transfeindlichkeit bezeichnen die Diskriminierung von trans Menschen
und queeren Menschen. Queer wird meist als Schirmbegriff für alle Menschen verwendet, die in
ihrer Geschlechteridentität oder Sexualität nicht der cis(*) und hetero(*) Norm entsprechen;
deswegen ist Transfeindlickeit eine spezielle Art der Queerfeindlichkeit, die aber (wie die Person,
die diesen Text verfasst hat findet) extra erwähnt werden muss, da sich ein großer Teil der
Queerfeindlichkeit oft gebündelt gegen trans Menschen richtet.
Diskriminierung äußert sich auf viele unterschiedliche Art und Weisen.
Beispielsweise Ablehnung, Vorurteile, Intoleranz, bis hin zu psychischer und körperlicher Gewalt
gegenüber Menschen, die trans und/oder queer sind oder solche wahrgenommen werden.
Diese Feindseeligkeit trägt dazu bei, dass trans Menschen und queere Menschen oft nicht offen
mit ihrer Identität leben können. Vor allem bei Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind (Kinder,
Jugendliche, marginalisierte Menschen) kann deren Identität zu Rausschmiss aus dem Elternhaus, der
Unterkunft und dem sozialen Umfeld führen. Dies hat zur Folge, dass vor allem trans und queere
Jugendliche, im Vergleich zu cis-hetero Gleichaltrigen, mit einer 3 bis 5 mal höheren Wahrscheinlichkeit
Suizidversuche unternehmen.
Viele Menschen tragen internalisierte Transfeindlichkeit in sich, welche nicht bewusst wahrgenommen
wird, aber z.B. in der Ablehnung von geschlechtsangleichenden Operationen (und einhergehenden
Aussagen wie „das sei nicht ’natürlich'“), Empörung bei Nichtbeachtung von typischen Geschlechterrollen,
Aussagen wie „du siehst aber nicht aus wie [Geschlechtsidentität der angesprochenen Person]“, und vielen
anderen Äußerungen und Verhaltensweisen Ausdruck bekommt. Diese Verhaltensweisen und Denkmuster
gilt es zu erkennen, aufzuarbeiten und aktiv abzubauen.
Leider gibt es auch „feministische“ Menschen (feministisch in Anführungsstrichen, weil Feminismus
inklusiv und interesktional sein sollte, um als solcher bezeichnet zu werden), die die Existenz von
trans Personen nicht anerkennt, ablehnt oder verurteilt. Diese Strömung lehnen wir ab und wir distanzieren
und explizit von jeglichen trans-ausschließenden und strickt binären Geschlechterkonstrukten.
Wir als Projekt möchten hier einen Ort schaffen, an dem sich alle Menschen frei entwickeln können. Wir möchten, dass alle Geschlechteridentitäten, und auch die Abwesenheit jeglicher Geschlechteridentität, von allen Menschen akzeptiert, geachtet und wertgeschätzt werden. Mit der Erschaffung solcher Räume wollen wir Menschen ermutigen sich selbst besser zu erfahren und zu verstehen.
Da die Aufarbeitung internalisierter Denk und Handlungsweisen ein stetigern Prozess ist, ist das Projekt zwar ein safe space, aber noch kein safer space in dem garantiert werden kann, dass es zu keinerlei Fehlverhalten kommt.
(*) cis: Geschlechteridentität stimmt mit dem bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesenen Geschlechtes überein.
hetero: Menschen, die sich sexuell zu Menschen eines anderen Geschlechtes hingezogen fühlen.
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