Biovegane Landwirtschaft und Erhaltung des Feuchtbiotops

Angesichts einer hochgradig industrialisierten Landwirtschaft, welche für hohe Gewinne auf Monokultur, gentechnisch verändertes Saatgut und umweltzerstörende Maßnahmen zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung setzt, sowie Tiere unter schrecklichsten Bedingungen, selbst im Biobereich, ausbeutet, fühlen wir uns verplichtet, eine Alternative zu schaffen.

Es ist möglich im kleinen Rahmen mit wenig Fläche eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturen anzubauen und mit der Natur anstatt gegen sie zu arbeiten.

Die konvetionelle Art und Weise Landwirtschaft zu betreiben, führt zu einer zunehmenden Verarmung der Böden, was zu immer neuem und erhöhtem Einsatz von mineralisch- chemischen Düngern führt und zu einer Abwärtsspirale bis hin zu einer totalen Zerstörung der natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens.

Daher haben wir hinter unserem Haus einen kleinen Gemüseacker angelegt, der uns viel Freude bereitet und uns mit Gemüse und Obst versorgt. In unserem Folientunnel werden wärmeliebenden Kulturen und Wintersalate angebaut. Auf den Einsatz von schwerem Gerät wird, wo möglich, verzichtet.
Dafür haben wir unseren treuen Fortschritt 😉

Angestrebt wird ein geschlossener Kreislauf, bei dem alle für die Produktion des Gemüses benötigten Nährstoffe durch Gründüngung und aus Holzschnitt- und Ernterückständekompost verfügbar sind. Durch die Bewirtschaftung der Flächen nach bioveganen Richtlinien in Kombination mit Terra Preta wollen wir langfristig Humus aufbauen, Auswaschung von Nährstoffen vermeiden, das Bodenleben stabilisieren und somit die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig erhalten und verbessern.

Wir wollen beweisen, dass nachhaltiger Gemüsebau ohne den Einsatz tierischer Düngemittel funktioniert und so eine Alternative aufzeigen wie Landwirtschaft enkeltauglich gestaltet werden kann. Dabei entwickeln wir von Jahr zu Jahr neue Ideen, den Acker nachhaltig zu bepflanzen und zu bewirtschaften, je nach Kapazität und Wissen der hier lebenden Menschen. Dabei probieren wir viel Neues aus, bringen uns selbst und gegenseitig Neues bei und entwickeln eine natürliche Verbundenheit mit der Erde.

Regelmäßig freuen wir uns über die vielen Kleinstlebewesen, denen wir auf unserem Acker begegnen und die uns bei der Gartenarbeit unterstützen. Neben klassischem Obst und Gemüse kultivieren und nutzen wir auch viele Heil- und Küchenkräuter und entdecken die Vielfalt der heimischen Heil- und Speisepilze. Auch auf diesen Gebieten wächst unser Wissen stetig und füllt das Projekt mit Leben.

Wissenswertes zu bio-veganer Landwirtschaft

Mehr Informationen zu bio-zyklisch veganer Landwirtschaft findet ihr hier:
https://biozyklisch-vegan.org/

Wenn ihr euch vorstellen könnt, euren Hof oder eure Landwirtschaft auf bio-vegane Landwrtschaft umzustellen, findet ihr hier fachkundige Unterstützung:
https://www.bevela.de/

Zu unserem Grundstück gehört auch ein ca 2ha großes Feuchtbiotop. Dieses wurde in der Vergangenheit ziemlich zugemüllt und vernachlässigt.

Mit Schubkarren und fleißigen Helfenden haben wir schon eine Menge Unrat (Plastikverpackungen, Glas, Metallteile, Flaschen, Kanister, Zaunteile) aus dem Biotop befördert. Außerdem hegen und pflegen wir diesen Bereich, denn durch jeden Sturm fallen wieder ein paar Eschen um, die dann entfernt werden müssen, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Trotzdem liegt natürlich auch eine Menge Totholz darin und bietet Kleinstlebewesen einen Raum und Nahrung. Im Feuchtbiotop gibt es zwei Gewässer, welche durch einen Ablauf reguliert werden müssen. Der Wasserstand verändert sich je nach Jahreszeit und wir versuchen das Biotop ganzjährig feucht zu halten. Denn es siedeln dort Frösche, Unken und Lurche. Gänse und Enten kommen auch jedes Jahr im Frühling um im Biotop zu brüten und ihre Jungen groß zu ziehen. Rehe verstecken sich dort und Wildkaninchen hoppeln herum. Es ist ein richtiges Kleinod, welches uns sehr am Herzen liegt. Regelmäßig besuchen uns hier Reiher, Störche und Kraniche sowie Spechte.

Im Laufe der letzten Jahre haben wir uns langsam vorgearbeitet, um natürliche Wege anzulegen ohne die Tiere zu stören. Teile des Biotops sind nicht begehbar, da sie sumpfig und mit Schilf bewachsen sind. Doch möchten wir eines Tages einen kleinen Naturlehrpfad darin schaffen, um Kindern dieses schöne Fleckchen Natur näher zu bringen.